Die Schlüsselamtsgasse ist benannt nach dem ehemaligen Schlüsselamtshaus Nr. 8. Es setzt sich aus mehreren Bauteilen zusammen, wurde 1378 an diese Stelle verlegt und bestand bis 1780. Ab dem 13. Jahrhundert gab es ein Schlüsselamt im Herzoghof, im südwestlichen Teil der Stadt.
Hier wohnt einst der höchste landesfürstliche Beamte in Krems, der die Einkünfte aus landesfürstlichen Weinbesitz und die Abgaben aus Getreidelieferungen der weiteren Umgebung verwaltet - also eine Art Finanzamt. Das zweistöckige Gebäude weist mehrere Speicher auf, das Obergeschoß mit den Resten einer Bemalung (Ferdinand III) ragt zur Straße vor, eine der Tragekonsolen zeigt die Jahreszahl 1510 (Umbau/Neubau).
Die überaus hohe Attika (hochgezogene Frontmauer) betont die Monumentalität des Gebäudes, im Hof befindet sich eine Renaissancetüre mit Steingewände (Türrahmen). Im rastaurierten Saal (Amtsraum) gibt es mehrere Fresken, das Wappen mit dem Buchstaben L weist wahrscheinlich auf einen Amtsmann hin.